Gemeinsam gegen Rassismus
Courage AG der Realschule Neufahrn i. NB zu Besuch beim SSV Jahn Regensburg
Es könnte so einfach sein. So selbstverständlich. Immer wenn eine Person schlecht behandelt, ausgegrenzt oder beleidigt wird, zeigen die Mitmenschen Courage und machen deutlich, dass ein solches Verhalten nicht zu tolerieren ist. Elias Huth, Profifußballer beim SSV Jahn Regensburg, beobachtet ein solches couragiertes Eintreten auf dem Fußballplatz immer dann, wenn ein Mitspieler von seinem Gegenüber zu hart angegangen, beleidigt oder regelwidrig behandelt wird. Eine solche Zivilcourage würde sich Huth auch gerne öfter auf den Schulhöfen und in den Klassenzimmern wünschen. Seinen Gesprächspartnern an diesem Tag, den Schülerinnen und Schülern der Courage AG der Realschule Neufahrn in Niederbayern, gibt er diesen sinnvollen Ratschlag mit auf den Weg: nicht wegsehen, sondern Mut zeigen und sich aktiv gegen ein ungerechtes Verhalten einsetzen.
Eben dieses ambitionierte Ziel verfolgen die Schülerinnen und Schüler in ihrem Wahlfach, der Courage AG und möchten zusammen mit dem Regensburger Fußballverein ein deutliches Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung setzen. Der SSV Jahn Regensburg, der sich mit seiner Sozialinitiative „Jahn Sozial: Brücken für Regensburg“ bereits seit Jahren für soziale Themen engagiert und die Jugendlichen aus Neufahrn vereinbarten in der letzten Woche deshalb ein gemeinsames Treffen auf dem Trainingsgelände in Regensburg. Nach der freundlichen Begrüßung durch den Verantwortlichen für soziale Projekte des Sportvereins, Herrn Christoph Scholler, konnten die Schülerinnen und Schüler aus Neufahrn eine intensive Trainingseinheit der Profis, geleitet von Chef-Trainer Joe Enochs aus nächster Nähe verfolgen. Nach der Einheit stand Offensivspieler Elias Huth den Jugendlichen Rede und Antwort und erzählte dabei zunächst von seiner hessischen Heimat und seinem persönlichen Werdegang als Schüler und Jugendspieler. Der empathische Jahn Spieler stellte sich danach einer Schnellfragerunde und outete sich dabei als fußballerischer Lokalpatriot, dessen sportliches Vorbild der Rekordtorschütze der deutschen Nationalmannschaft, Miro Klose, war und vielleicht immer noch ist.
Die Jugendlichen der Realschule Neufahrn leiteten dann über zu ihrem eigentlichen Anliegen und rückten das Thema Anti-Rassismus in den Vordergrund. Elias Huth lobte zunächst das Engagement der Courage AG und erzählte dabei auch, dass er als Schirmherr einer Schule in Kahl am Main das Netzwerk Schule ohne Rassismus bereits unterstützt und sich auch der SSV Jahn Regensburg aktiv gegen Rassismus ausspricht. Sowohl die Jugendlichen als auch der Fußballprofi stimmten überein, dass die Arbeit gegen Rassismus ein stets lohnenswertes und erstrebenswertes Ziel verfolgt.
Am Spieltag nach diesem Interview reichte es für die Regensburger Fußballprofis dann zwar nicht zum erhofften Sieg im Derby gegen Ingolstadt, doch die von Elias Huth eingangs beschriebene Courage zeigte sich auch in dieser Begegnung wieder: ein falsches Verhalten gegenüber einem Mitspieler wird von der Mannschaft nicht toleriert. Ein solches aktives Eingreifen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung sind auch in Schule und Gesellschaft von Nöten, um die unumstößlichen Prinzipien von Freiheit und Gleichheit zu bewahren. Die Fußballfamilie des SSV Jahn Regensburg dient hierbei als Vorbild und möchte zusammen mit den Schülerinnen und Schülern der Courage AG aus Neufahrn nicht nur die nötige Aufmerksamkeit für dieses Thema erlangen, sondern mit dieser und künftigen Aktionen zugleich ein klares Signal senden: keine Chance für Rassismus und diskriminierendes Verhalten!
Christian Rank
Die Schülerinnen und Schüler der Courage AG zusammen mit dem Profi des SSV Jahn Regensburg
Elias Huth im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern aus Neufahrn i. NB